Beispiele, anonymisiert aus meiner Praxis:

 

Eine junge Mutter, 24, 2 Kinder im Alter von 1,5 und 3, alleinerziehend, 60% berufstätig, kommt zu mir in die Praxis. Sie kann nicht mehr schlafen, beide Kinder kommen oft in der Nacht.

 

Ihr Partner hat sie vor einem halben Jahr verlassen. Sie musste aus finanzieller Sicht sofort wieder arbeiten gehen. Seit diesem Zeitpunkt kommen beide Kinder regelmässig jede Nacht. Das jüngere hat ständig Fieberschübe und weint oft.

 

Es zeigt sich bald, dass die Kinder den emotionalen Stress der Mutter sehr gut spüren und durch die starke Abwesenheit der Mutter (arbeits-bedingt) stark verunsichert sind. Die Mutter schreibt sich in die "Agenda" Streicheleinheiten ein mit den Kindern. Auch für sich selbst plant sie Ruhezeiten ein, holt sich Unterstützung im Umfeld. Die Trennung des Partners wird separat behandelt und verarbeitet. Bald schon schlafen die Kinder wieder ruhig in der Nacht, die Fieberschübe stellen sich ein und die junge Mutter fühlt sich wieder gestärkt durch sich selbst. Sie kann auch wieder schlafen und  wird dadurch ruhiger. Dies wiederum wirkt sich positiv auf ihre 2 Kinder aus.

 

Beispiel, anonymisiert aus meiner Praxis:

 

Ein Mann, 40 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder im Alter von 4 und 8 Jahren, kommt zu mir mit dem Thema: Differenzen in der Erziehung. Er ist 100% berufstätig und während des Tages nicht zu Hause. Am Abend möchte er gerne mit den Kindern spielen und lässt sich dafür auch ausgiebig Zeit. Seine Frau findet dies wiederum nicht gut. Sie möchte endlich Ruhe haben und ausserdem steht das ältere Kind am nächsten Tag schlecht auf und ist dann müde in der Schule. Die Lehrerin hat sie deswegen bereits angesprochen. Am Abend aber will das Kind natürlich wieder mit Papa spielen.

 

Ich bitte beide Ehepartner zu mir. Gemeinsam werden die Bedürfnisse und Bedenken beider Partner aufgezeigt. Gemeinsam erarbeiten wir eine Abmachung, an die sich beide halten können. Verantwortlichkeiten werden geklärt und ausgesprochen. Die Beziehung der beiden Partner wurde dadurch gestärkt und ein gemeinsames Auftreten gegenüber den Kindern konnte so erzielt werden.